Kommentar zum Thema Gemeindefusion Nahe und Itzstedt

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Nahe und Itzstedt,

es ist nicht immer leicht vor einer Wahl zu stehen, diesmal für oder gegen Fusion.

Es gibt eine Neigung die kurzfristigen Auswirkungen zu betrachten. Die einen wollen Dorf bleiben, leben aber schon lange nicht mehr im Dorf. Jeder möchte eine Zunahme an Infrastruktur, aber alles soll so bleiben wie es ist. Die einen sprechen von Gigantismus, die anderen behaupten gar, dass Amt würde sie betrügen, weil es das Ja zur Fusion vorgibt. Manchmal geht mit den Akteuren die Fantasie durch mit der Behauptung die Bauwut wird ausbrechen.

Dabei muss doch jedem klar sein, dass die neue Gemeindevertretung, in der zur Hälfte die Gemeindevertreter aus Nahe sitzen, alle weiteren Entscheidungen treffen werden. Gigantismus also nicht ohne Nahe.

Dann wiederum wird als Grund gegen die Fusion vorgebracht, dass diese Vorbereitungszeit bedarf. Aber gerade hier liegt doch der Grund für den Bürgerentscheid. Die Gemeindevertretungen blieben jahrelang untätig. Das letzte was vom Bürgermeister in Nahe zu hören war, ist, dass man im Moment mit Itzstedt nicht reden kann.. Dabei übersieht er, dass es nicht um die alternde Bevölkerung von Heute geht, sondern um die Zukunft und gerade auch um die Zukunft der jüngeren Bevölkerung.

Stellen wir uns die weitere Entwicklung zweier unabhängiger Orte vor, wo weiterhin jeder im Amtsausschuss nur seine Interessen durchsetzen will. Wo jeder seine eigenen Gewerbeflächen plant, sich gegenseitig die Betriebe streitig macht, wo es kein Plan für das Ganze gibt. Wo die gemeinsame Entwicklung weiter davon abhängig ist, wie sich zwei Bürgermeister verstehen.

Oder ein gemeinsamer Ort, gemeinsamer Plan. Mit größerer Durchschlagkraft in allen regionalen Gremien. Mit einem gemeinsamen hohen Entwicklungspotenzial von Gewerbe und damit Steuerstabilität und zunehmender nützlicher Infrastruktur. Mit mehr Wohlstand und steigenden Grundstückswerten. Mit mehr Arbeitsplätzen vor Ort und mehr Attraktivität für junge Menschen und Familien.

Und nun haben Sie diese einmalig wichtige Entscheidung zu treffen, denn diese Abstimmung wird sich in den nächsten Jahrzehnten nicht wiederholen lassen.

Heiko Ehwald

Itzstedt