„Parkplätze statt Spielgeräte“

Seit 2019 befasst sich eine Arbeitsgemeinschaft aus Bürgerinnen und Bürgern und Gemeindevertreter*innen mit der Neugestaltung des Bolzplatzes im alten Dorfkern von Itzstedt. Entstehen soll ein Ort in der Mitte des Dorfes, der als Treffpunkt für Bürgerinnen und Bürger und insbesondere auch für Kinder dienen soll, an dem man sich gerne aufhält.

Konsens besteht darüber, dass der größte Teil des Platzes weiterhin als Bolzplatz genutzt und daher nicht verändert werden soll. Der Bereich rechts vom Fußballfeld soll allerdings neugestaltet werden, so dass u.a. auch eine Spielzone für kleinere Kinder mit geeigneten Spielgeräten zur Verfügung steht.

Nach zahlreichen Gesprächen wurde von einer Planungsfirma ein Konzept erstellt, das seit 2021 vorliegt, aber – nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie – bisher nicht umgesetzt werden konnte. Doch wurden bereits einige Maßnahmen durchgeführt, die der geplanten Gestaltung vorgreifen. So sind am unteren Ende (zur Doppeleiche hin) im letzten Jahr bereits mehrere Parkplätze entstanden, die Boccia-Bahn wurde von der Kita auf den Bolzplatz verlegt, und nun wurde mit der Einrichtung eines doppelten Parkstreifens am oberen Ende des Platzes begonnen. Nicht allein, dass es den Erkenntnissen und Maßnahmen der Fokusberatung zu einer umwelt- und klimafreundlicheren Entwicklung der Gemeinden Itzstedt, Nahe und Kayhude widerspricht, ausgerechnet weitere Parkplätze für Autos zu schaffen. Es ist aus unserer Sicht nicht vertretbar, dass ein großer Teil des Dorfplatzes nun nicht mehr als Grünfläche zur Verfügung steht, sondern weitgehend versiegelt wird.

Die Gemeinde hatte es sehr eilig mit der Schaffung der Parkplätze und schob das Argument der Dringlichkeit vor. Es ist allerdings nicht nachzuvollziehen, warum die Einrichtung von Parkplätzen wichtiger und dringlicher sein sollte als die Einrichtung einer neuen Spielzone für Kinder und die Anschaffung von Spielgeräten. Für die Mehrheit der politischen Vertreter*innen der Gemeinde Itzstedt stehen die Interessen von Autofahrer*innen offenbar immer noch über denen von Kindern und Jugendlichen. Dabei gab es extra auch ein Treffen mit Kindern und Jugendlichen, um deren Ideen mit in die Gestaltung des Bolzplatzes einfließen zu lassen. Und nun heißt es: Autos first!